Beiträge von Hochfranke

    Meine Frau und ich haben zwei Autos. Meines ist der Betriebs-PKW, der von meiner Frau - ein Kleinwagen - ein privates Auto.
    Wir regeln das so, dass wir vor allem längere private Fahrten mit dem Betriebs-PKW machen. Der Kleinwagen wird ausschließlich in der Kurzstrecke eingesetzt und hat eine sehr, sehr geringe Laufleistung.


    Geschätzt ist der Privatanteil des PHEV bei 50% oder mehr, wäre also wahrscheinlich als "gewillkürtes" Betriebsvermögen nach Finanzamtsprech zu betrachten.
    Jeder Unternehmer versucht natürlich, möglichst viele Kosten in den betrieblichen, steuerlich absetzbaren Bereich zu verlagern (ich bin Freiberufler).
    Mein PHEV fährt sehr viel Kurzstrecke und im 100 km-Radius. Alle 3-4 Wochen auch Langstrecken von insgesamt etwa 300-500km.

    Ohne Steuererleichterung würden die PHEVs einen raschen Tod sterben.
    Die 0,5% Regelung war auch für mich der einzige Grund den PHEV und keinen "einfachen" Hybriden von Toyota zu kaufen.
    Aber ich finde es eigentlich selbstverständlich, auch wenn man die Technik nur aus steuerlichen Gründen gekauft hat, diese dann aber trotzdem sinnvoll einzusetzen.

    Bei ARD Monitor gab es eine vernichtende Kritik an der steuerlichen Förderung von PHEVs:


    Plug-In-Hybride: Klimapolitische Mogelpackung
    Die Bundesregierung will ihren Kauf mit Steueranreizen und Kaufprämien fördern: PKW mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb. Dabei entpuppen sich diese…
    www1.wdr.de


    Es ist schade, das das schöne Konzept der PHEVs medial so niedergemacht wird.
    Besser wäre es von den Journalisten gewesen, ausdrücklich zu betonen - wie bei jeder Art von Technologie - das das eigentliche Risiko des Mißbrauchs immer hinter dem Steuer sitzt. Diese ganzen technischen Konzepte scheitern leider immer an der menschlichen Komponente. Aber dafür kann die schöne, intelligente Technik nichts.

    Ich war heute beim Freundlichen, um Winterreifen zu bestellen:


    Der örtliche Kia-Händler bietet ausschließlich Komplett-Pakete, angeblich direkt von Kia an.
    Angeboten wurden mir Kumho-Reifen mit Original-Felgen zum Preis von 1050.-. Andere Reifenmarken würden sie nicht verkaufen.
    Es ist schon bemerkenswert, wenn man von einer Markenwerkstätte als PHEV-Fahrer dazu gedrängt wird, Winterreifen mit einem
    schlechten Rollwiderstand zu kaufen.
    Tja, war wohl nix, werde jetzt bei meiner freien Werkstätte bestellen.


    Hoffentlich ist der Kia-Händler beim Service und in der Werkstatt nicht ähnlich unflexibel. Hier hatte ich noch nicht das Vergnügen.

    Das bedeutet im Klartext:


    Die Physik lässt sich eben nicht überlisten. Heizleistung kostet relativ viel Energie. Nicht umsonst kostet die kWh Erdgas nur etwa 5-6 Cent. Ansonsten würden in unseren deutschen Wohnungen und Häusern wieder das große Frieren beginnen.


    Oder wir machens wie die Polen: Alles, was wir an Müll (oh ja Plastik!) loswerden wollen, kommt in den Bollerofen der Wohnung. Wenn alle es so machen, hätten wir endlich den sozialen Smog.

    Dazu fällt mir eine schöne Geschichte aus meiner Jugend ein:


    Ende der 70er Jahre hatte mein Vater einen Mercedes W123 200D (ja, die Wanderdüne!) bestellt.


    Nach etwa 1,5 Jahren Wartezeit stand der Benz dann endlich beim Unfreundlichen. Der Händler hat meinen Vater dann genötigt, den Listenpreis bis auf den letzten Pfennig (!!) zu zahlen (damals war Barzahlung bei Abholung in der Provinz nicht unüblich). Auch die Nachfrage meines Vaters, ob denn wenigstens Fußmatten als Dreingabe noch drin wären, wurde vom Händler abschlägig beschieden.


    Dieses Erlebnis war für mich als Schüler so prägend, dass ich ich mir damals geschworen habe, niemals ein Auto von einem deutschen Prämiumhersteller zu kaufen, solange die nicht richtig im Dreck liegen.
    Und siehe da: meine Versprechen habe ich jetzt über 40 Jahre eingehalten.


    Zu Kia Niro PHEV/EV: Ich möchte Kia hier etwas in Schutz nehmen. Es war doch der deutsche Staat, der mit einer Steueränderung (0,5%!) den winzig kleinen Markt für die Niros künstlich verzerrt hat. Auch die 0,5%-Regelung hat mich erst zur Bestellung bewogen.
    Der Niro war überhaupt das ERSTE Auto, das ich mir bestellt habe. Sonst habe ich immer prinzipiell Lagerwagen von der Halde (meist Reimporte) mit Wartezeit 0 gekauft.

    Meines Erachtens lohnt sich der PHEV wegen des horrenden Mehrpreises im Vergleich zu einem HEV nur bei einem Einsatz als Firmenwagen.
    Falls man den Ladestrom überwiegend über die eigene Solaranlage generieren kann, dürfte die Kostenseite etwas rosiger aussehen, aber bei einer durchschnittlichen Fahrleistung wird der finanzielle break even ebenfalls kaum zu erreichen sein.


    Ich nutze den PHEV als Firmenwagen mit überdurchschnittlicher Fahrleistung (Schnitt in D sollen etwa 12000 km pro Jahr sein), ab Oktober kann ich das Auto überwiegend über die firmeneigene Solaranlage aufladen. Und sollte mal keine Sonne scheinen: unsere Bezugskosten für Strom liegen deutlich unter denen von Privatkunden.


    Aber auch mit all diesen Parametern im grünen Bereich wird der PHEV vom investiven Standpunkt nicht so wirklich attraktiv bzw. rentabel.


    Wäre die 0,5% Regelung für Firmenwagen nicht gekommen, hätte ich mir wahrscheinlich den neuen Toyota Corolla Kombi Hybrid zugelegt.
    Ein Kollege von mir (Vielfahrer auf der Autobahn!) fährt den neuen Prius im Schnitt mit ca. 5,5l (AB mit meistens 130-140 kmh laut Tacho).

    Mir hat der Händler am Wochenende bei der Abholung meines NIros zu Lieferfristen kommentiert (dieses AH verkauft bundesweit viele e-kias und niros):


    Die Lieferfrist ist beim PHEV teilweise auf bis zu 18 Monate angestiegen, was auch dem Händler völlig unerklärlich erscheint.
    Der e-Niro wäre etwas schneller zu bekommen.


    Kurzfristig wäre wegen des etwas eigenwilligen Designs der neue e-Soul zu haben. Der Händler hat hier vor wenigen Tagen einige Souls ins europäische Ausland geliefert.


    Von den deutscchen e-Kias rät er aber derzeit (unter der Hand) eher noch ab, da die Fahrzeuge nach seiner Aussagen real nur bis 3,8 kW/h laden können und nicht mit 7,2 kWh wie von Kia offiziell angegeben. Er meinte aber, dass diese Einschränkung des Ladestroms bald fallen würde (angeblich bei den französischen Modellen bereits der Fall).


    Der e-Soul gefällt mir optisch fast besser wie der Niro. Vielleicht auch eine Option, wenn ich erst einmal die Wallbox bei der Arbeit habe.

    Heute konnte ich endlich den Niro in Empfang nehmen und die ersten 250km überwiegend auf der AB mit Urlaubsverkehr, reichlich Baustellen und stop and go fahren. Außerdem einmal quer durch Würzburg.
    Der Akku war leider vom Händler nicht geladen (23%).
    Der Verbrauch lag aber trotzdem bei einer Vmax von 125 km/h laut BC bei 4,8l. Kaum zu glauben!
    Allerdings muss ich die Werte des BC noch mit Spritmonitor vergleichen (bei meinem Diesel zeigte der BC 0,3-0,4 l Verbrauch zu wenig an).


    Insbesondere der Abstandstempomat begeistert mich.
    Auffallend die eklatante Schwäche des Motors bei Fahrten bergauf im Mittelgebirge. Das Auto erzieht einen durch das Gejaule des Motors bergauf konsequent zu einem "ökologisch vernünftigen" Fahren.
    Meine Kollegen Dienstwagenfahrer würden so ein Auto mit einer derartigen Motorleistung allerdings nicht mal mit der Kneifzange anfassen.

    Liebe Foristen,


    Endlich ist es soweit, mein Niro PHEV steht auf dem Hof des Händlers.


    Die KW29 wurde bei der Lieferung knapp eingehalten. Der Händler sprach von einem Hagelschaden im Lager.
    Meine Niro wäre nicht betroffen gewesen,da er in einer Halle stand. Trotzdem wäre sicherheitshalber noch ein Gutachter zum
    Ausschluß von Schäden hinzugezogen worden.


    Wahrscheinliche kann ich den Wagen am Samstag abholen.